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Nach vielen Festivals in Norwegen stehen jetzt wieder einige Konzertdaten in Europa an, und los ging’s mit dem Eier-mit-Speck-Festival in Viersen. Für mich nicht gerade um die Ecke, aber was tut man nicht alles? =;-)

Trotz Stauwochenende schaffte ich es rechtzeitig zum Auftritt von Phrasenmäher aufs Gelände, was sich absolut gelohnt hat – ein sehr unterhaltsamer Auftritt, und ein mehr als vielversprechendes Publikum! Das setzte sich auch bei den folgenden Bands Motorjesus und Betontod fort; das Festival an sich war gemütlich und überschaubar, und vor der Bühne war tolle Stimmung. Und auch weiter hinten schien das Publikum sehr interessiert – sehr vielversprechend also, das Ganze!

Leider war die Band vor Kaizers, Triggerfinger, ein ziemlicher Reinfall, und auf dem Gelände wurde es deutlich leerer. Schade! Aber es füllte sich auch wieder, bevor Kaizers auf die Bühne kamen. Sie kamen allerdings mit fast einer Viertelstunde Verspätung; nicht wirklich überraschend, da die Umbaupausen mit 20 Minuten doch sehr sehr knapp bemessen waren. Bei den anderen Bands hatte das funktioniert, für Kaizers war es allerdings einfach zu kurz.

Los ging’s mit dem Russian Dance als Intro. Es war vorab schon klar ersichtlich, dass das Publikum Kaizers nicht oder kaum kannte – die Kaizers-T-Shirts auf dem Gelände konnte man an einer Hand abzählen, und das allgemeine Meinungsbild ging ja sowieso in die Richtung “was ist das eigentlich für ein Headliner?” Aber pünktlich zum Konzertbeginn versammelten sich dann doch die Fans vor der Bühne!

Der Rest des Publikums musste allerdings überzeugt werden – laut Umfrage vom Jackal waren mindestens drei Viertel des Publikums zum ersten Mal auf einem Kaizers-Konzert. Und um es kurz zu fassen: Das Konzert war seltsam. Es machte Spaß, das Publikum war willig und machte mit, aber der Funke ist nicht wirklich übergesprungen. Ein Grund war dafür sicher mangelnde Kommunikation… der Jackal sagte kaum mal was zwischen den Stücken, und wenn, dann war es nur das normale “hallo”, “danke” und “wer war denn schon mal da”. Sobald er ein bisschen mehr aufbrachte, wie z.B. beim Publikumsgesang in Resistansen, war das Publikum begeistert bei der Sache. Leider passierte das aber allzu selten… für mich wirkte es so, als ob das Publikum absolut begeisterungswillig war, Kaizers aber nicht wirklich mit Feuer bei der Sache waren. Das Konzert war gut, aber der letzte Funken hat gefehlt. Klar, man kann argumentieren, dass dieser letzte Funken vom Publikum hätte kommen müssen – aber bei einem Publikum, das die Band nicht kennt, kann man das meiner Meinung nach nicht erwarten. Da muss die Band die Überzeugungsarbeit leisten, und das fehlte mir ein bisschen. Ich bin mal auf Rückmeldungen von Leuten, die Kaizers zum ersten Mal gesehen haben, gespannt.

Die Setlist: Ompa til du dør, Bøn fra helvete, Delikatessen, Din kjole lukter bensin mor, Veterans klage, Sigøynerblod, Resistansen, Diamant til kull, Psycho under min hatt, Svarte katter & flosshatter, Hjerteknuser, Kontroll på kontinentet, Maestro.

Zugaben gab es keine, obwohl das Publikum (inkl. mir) sie fest erwartet hatte und sie auch auf der Setlist standen. Offenbar wurden sie nicht frenetisch genug gefordert. Kann ich nicht wirklich nachvollziehen, da ich die Publikumsresonanz gut fand (für ein Konzert vor neuem Publikum), und das Ende kam doch sehr plötzlich. Damit macht man sich nicht unbedingt Freunde… Und warum sie En for orgelet rausgelassen haben (was beim Southside ganz klar das bekannteste und beliebteste Lied war), ist mir auch ein Rätsel.
Tja, “de slutter aldri å overraske deg” – “Sie hören nie auf, dich zu überraschen.” Stimmt!

Viel zu berichten gibt es vom Konzert nicht, da ja – wie erwähnt – fast nichts geredet wurde. Ich war vom Mittelteil in Veterans Klage überrascht, wo die Orgel durch irgendeinen seltsamen Effekt verfremdet wurde – klang lustig. Dann gab’s ein paar Ansagen à la “wenn ihr ein Lied von Kaizers kennt, dann dieses” und “das Lied habt ihr vermutlich noch nie gehört, aber es ist in Norwegen eine riesige Hitsingle”. Letzteres war natürlich Hjerteknuser, und das fängt “so” an – im Gegensatz zu sonst aber nicht mit einem Sprung von der Tonne oder einem fallenden Handtuch, sondern nur dadurch, dass der Jackal es einwinkte.

Gegen Ende kamen immer mehr Crowdsurfer vorne an, und Hellraizer lobte die Security, weil sie ja so nett mit den Kindern umgeht – “das lief in Norwegen vor kurzem anders”. Hmm.

Um aber nun doch ein bisschen positiver zu enden: Bei den Publikumsteilen hatten alle einen Heidenspaß, zumindest vorne war die Stimmung super. Und sie haben Diamant til kull gespielt, yeah! =:-D

Kommentare

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Hallo, der Bericht ist auf jeden Fall nachvollziehbar. Ich habe es ähnlich empfunden. Das Publikum fand ich allerdings sehr ätzend. Nur Herumgepoge vor der Bühne. Zu vergessen darf man auch nicht den Becherwurf nach Frontmann Jan Ove. Er konnte ja gerade noch so ausweichen. Vermutlich war dies der Grund, dass das Ende so plötzlich kam und es schier zwei Minuten gedauert hat, ob Kaizers nun noch eine Zugabe spielen oder doch nicht bis die Musik anging. Ich hatte zumindest das Gefühl, dass dadurch die Setlist extrem gekürzt wurde. Sehr schade!

Freuen wir uns auf 2012 - Clubkonzerte, wo Leute gezielt hingehen!
Karsten (02.08.11)


Habs auch so empfunden mit den Kaizers. Ehrlich gesagt habe ich mich aber gewundert, dass sie nach den Ereignissen in Norwegen überhaupt pausenlos weitertouren. Klar, man kann es übertreiben aber in Norwegen herrscht immer noch Staatstrauer und wenn die Kaizers 1 Woche danach noch nicht wieder in fröhlichster Hochform auftreten, finde ich das absolut verständlich. Man kann ja nicht so tun, als wäre nichts passiert und Rock’n’Roll ein eigener Kosmos. Also : Vor dem Hintergrund - Hut ab.
Irine (05.08.11)


Das Konzert liegt mittlerweile zwar schon recht lange zurück, aber ich hatte mir die ganze Zeit schon vorgenommen, einen Kommentar zu schreiben. Ich habe definitiv schon viel bessere Konzerte der Herren Kaizer gesehen, konnte aber durchaus nachvollziehen, dass sie keine Zugabe mehr gespielt haben. Ich fand das Publikum in den Reihen 5-10 unmöglich. Erstens waren sie total stressig, weil sie meines Erachtens nur pogen wollten, was ja jeder nach Belieben machen soll, so lange man Leute, die mit Herzblut dabei sind nicht deren Konzert versaut. Wenn man dann aber irgendwelche Schuhe ins Gesicht bekommt oder das Gefühl hat, da vorne könnten für den Großteil der Leute genauso gut "De Höhner" spielen. Als dann gegen Ende auch noch ein Bierbecher Richtung Janove flog, hatte ich schon befürchtet, dass sie nicht noch mal auf die Bühne kommen. Die Unruhestifter hatten währende der Lieder, speziell aber in den Pausen auch nichts Besseres zu tun, als nach ihrer blöden "Helga" zu rufen. Ich fand es echt sehr schade, vor allem für die Band, da sie extra für den einen Tag hier her gekommen waren. Ein paar Dinge muss man als Band sicherlich abkönnen, aber ich kann verstehen, wenn ihnen das alles ein bisschen zuviel war. Mich würde ja mal brennend interessieren, wie die Band es genau empfand? Für eine Stunde Spielzeit von Norwegen nach Deutschland, kein besonders guter Auftritt. Das stelle ich mir schon etwas deprimierend vor. Weißt Du da Genaueres, Susi? Beste Grüße, Sascha
Sascha (08.11.11)


Der Bericht trifft genau das was in Viersen passiert ist... ein gutes aber komisches Konzert. Im Vergleich zu den anderen bisher erlebten war das Ende so apprupt, wie nie zuvor. Aber Düsseldorf hat dann für alles entschädigt was es hier nicht gab :) ( Ich sag nur 10 Minuten weißer russe :))
Skmanu (03.01.13)



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30.7.2011: Eier mit Speck